13.07.2015 - Angesichts der anhaltenden Staatsschuldenkrise in einigen europäischen Ländern und insbesondere der drohenden Staatsinsolvenz Griechenlands stellen Sie sich vielleicht grundsätzliche Fragen. Welche Auswirkungen gibt es auf den Euro? Ändert sich etwas im Umgang mit den Finanzen? Wie sicher ist mein Geld? Mit dieser Kurzinformation erhalten Sie Antworten des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) zu diesen aktuellen Fragen.
Kundeninformation zur Griechenland-Krise
Griechenland hat derzeit große Schwierigkeiten, seine Verpflichtungen als Schuldner zu erfüllen. Nachdem Ende Juni eine ausstehende Zahlung an den Internationalen Währungsfonds nicht geleistet wurde, steht Griechenland am Rande einer Staatsinsolvenz. Es ist unsicher, ob Griechenland Teil des Euroraums bleiben kann oder den Euroraum verlassen wird (Grexit).
Mit der am Montagmorgen des 13. Juli 2015 erzielten Einigung der Eurogruppe auf Eckpunkte eines neuen Hilfsprogramms hat sich die Gefahr eines Grexits verringert. Das geplante Programm hilft Griechenland, die Wachstumsgrundlagen zu verbessern und irtschaftlich wieder Anschluss an den Euroraum zu finden. Nun müssen die nationalen Parlamente und insbesondere das griechische Parlament der Einigung zustimmen.
Die europäische Währung bleibt stabil. Griechenland bleibt ein Sonderfall; Ansteckungsgefahren auf andere Länder sind gering. Die Reformprogramme in Portugal, Irland und Spanien zeigen Erfolge. Der Anteil Griechenlands an der Wirtschaftsleistung des Euroraums liegt lediglich bei knapp zwei Prozent.
Deutsche Sparer brauchen sich keine Sorgen um ihre Spareinlagen zu machen. In Deutschland stehen die nationalen Sicherungssysteme unverändert für die ihnen anvertrauten Einlagen ein. Sie erfüllen umfangreiche gesetzliche und EU-weit harmonisierte Anforderungen. Das Einlagensicherungssystem des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken, dem Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken, PSD Banken, Kirchenbanken oder andere Genossenschaftsbanken angeschlossen sind, funktioniert wie folgt:
Ein sogenannter Institutsschutz ist der Einlagensicherung vorgelagert. Drohende wirtschaftliche Schwierigkeiten bei den angeschlossenen Instituten werden abgewendet oder behoben, dies gewährleistet einen umfassenden Schutz der Kundeneinlagen. So hat in den vergangenen acht Jahrzehnten kein Kunde seine Einlagen verloren. Geschützt sind sämtliche Einlagen, also Spareinlagen, Sparbücher, Sparbriefe, Termineinlagen, Festgelder und Sichteinlagen auf Girokonten von Privatpersonen und Unternehmen. Auch hauseigene Inhaber- und Namensschuldverschreibungen der Genossenschaftsbanken fallen in den Schutzumfang.
Die private Altersvorsorge sollte auf ein breit gestreutes Anlagespektrum aufbauen. Haben Sie einen Riester-Vertrag abgeschlossen, so gilt ohnehin per Gesetz, dass die eingezahlten Beträge zum Beginn der Auszahlungsphase garantiert sind. Auch die Leistungen der gesetzlichen Rente in Deutschland bleiben von der griechischen Staatsschuldenkrise unberührt.
Die weitere Börsenentwicklung kann niemand voraussehen. Aber in Panik zu verkaufen, ist selten ein guter Rat. Erfahrungsgemäß beruhigen sich die Börsen auch nach einiger Zeit. Anlageentscheidungen sollten mit Bedacht getroffen werden.
Aufgrund der aktuell von der griechischen Regierung ausgesprochenen Kapitalverkehrskontrollen in dem Land kommt es dort zu Engpässen zum Beispiel bei Bargeldauszahlungen. Das Auswärtige Amt informiert die Bundesbürger auf der Internetseite www.auswaertiges-amt.de mit Blick auf ihren Urlaub in Griechenland und spricht Empfehlungen beispielsweise zur Wahl der Zahlungsmittel aus. Es rät dazu, „sich vor der Reise mit ausreichend Bargeld zu versorgen“.
Aus Sicht der genossenschaftlichen FinanzGruppe sollten Anlageentscheidungen auch in Zeiten stärkerer Kursbewegungen an den Finanzmärkten wohlüberlegt getroffen werden. Dazu ist es sehr ratsam, ein umfängliches Beratungsgespräch bei einer Genossenschaftsbank zu führen, um wichtige Anlageentscheidungen auf möglichst informierter Grundlage treffen zu können. Wichtig ist es, auch bei schwankenden Kursen grundlegende Anlageprinzipien zu beachten. Hierzu zählt insbesondere auch eine ausgewogene, breit gestreute Geldanlage anstelle einer Konzentration auf einzelne Werte.
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