„Ein aussagekräftiger Businessplan ist heute für jede Finanzierung unverzichtbar. Das gilt nicht zuletzt auch für Übergaben, Übernahmen oder auch Neugründungen“, unterstreicht Simon.
Im Internet seien hierzu viele gute Tipps und Checklisten zu finden – die diversen Online-Hilfen der Banken und Sparkassen, der Kammern und der Fördereinrichtungen seien im Großen und Ganzen gut geeignet. „Ein Businessplan dient“, so Simon, „stets als Leitplanke für die Erfolgsmessung und Abweichungsanalyse.“ Ein solcher Businessplan, der die wirtschaftliche Lage eines Unternehmens für Dritte nachvollziehbar beschreibt sowie seine weitere Zukunft skizziert, ist laut Simon auch bei Übernahmen innerhalb der eigenen Familie unerlässlich. In diesen Fällen achte jede Bank oder Sparkasse nicht nur darauf, ob der oder die Nachfolger und Erben sowohl fachlich als auch kaufmännisch geeignet seien. Der Banker-Blick richte sich auch darauf, ob Abfindungen an Geschwister anstünden und dadurch vielleicht notwendiges Eigenkapital verloren gehe. Die Kapitalflussseite werde in derartigen Fällen sehr sorgfältig geprüft.
Nach welchen Kriterien prüft ein Geldhaus einen Businessplan, jenseits aller Rentabilitätsplanungen? Simon nennt hierzu als die wichtigsten Kriterien: die Branche, die vorhandenen oder möglichen Absatzwege, die Kundenzahl und die Besitzverhältnisse. Auf Nachfrage hebt er im Gespräch hervor, dass es in einigen Branchen momentan für die Geldhäuser riskanter ist, eine Übernahme oder Gründung zu begleiten. In diesen Fällen komme es darauf an, wie das Unternehmen positioniert ist, was es kann und wie es sich entwickeln will. Der Banker ergänzt: „Mit einem überzeugenden Businessplan ist sogar in zurzeit kritischen Branchen eine Unternehmensfinanzierung machbar.“ Unabhängig davon, ob eine Übergabe innerhalb der Familie, also intern, oder an einen Fremden, extern, erfolgt, prüfen die Spezialisten in den Geldhäusern, ob der Übergeber in einer Übergangszeit seinem Unternehmen erhalten bleibt und ob er sich mit seinem Kapital weiterhin beteiligt. Auch hierzu sollte in einem Businessplan Nachvollziehbares enthalten sein. Das gilt auch für die wichtige Frage, ob der oder die Nachfolger / -in eine lebenslange Rente an den Übergeber überweist – ein eher unwahrscheinlicher Fall beim Verkauf eines Unternehmens an Dritte. Generell sollte jeder Businessplan die Struktur der Finanzierung nachvollziehbar offenlegen.